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„… Karl Prokopetz … ist es gelungen, seinem Orchester die Leichtigkeit des Tonansatzes, die Dynamik und vor allem das Bewusstsein zu vermitteln, dass die Strauss-Partitur nicht eine große Symphonie, sondern exklusiv Ausdrucksmusik ist, die das Hofmannsthal’sche Libretto erst zur unsterblichen Komödie – mit Tiefgang – macht. Es muss wohl nicht extra betont werden, dass die nur etwa 60 Stralsunder Musiker nicht die Tonqualität der Wiener Philharmoniker haben (können), wohl aber, dass der Orchesterpart mit der Bühne zur Einheit verschmolz, ein Verdienst, dessen sich Aufführungen an weit größeren Bühnen nicht immer rühmen können.“
(Kritik über eine Aufführung des „Rosenkavalier“ anlässlich des „Internationalen Richard-Wagner-Kongresses 2010“ in Stralsund. „Der neue Merker“ Wien, Sieglinde Pfabigan)

 

Weitere Besprechungen über Karl Prokopetz aus dem „Neuen Merker“ anlässlich des „Internationalen Richard-Wagner-Kongresses 2010“ in Stralsund (.pdf)

 

„… Karl Prokopetz führte die Hofer Symphoniker in eine Klasse, die man häufig an andern Theatern sucht. Perfekt in der Intonation, klug in der Dynamik und immer den Sängern angepasst, entfaltet er mediterrane Stimmungen, die hinter einer frohen Fassade Abgründe bieten.“
(Kritik über die Premiere von Cavalleria / Pagliacci am Theater Hof, operapoint, Alexander Hauer)

 

„… Karl Prokopetz bewies sich wieder einmal als energischer Dirigent mit wachem musikalischem Instinkt, der sensible Musikalität auch im Philharmonischen Orchester zu wecken vermochte und so die Aufführung mit durchsichtiger Eleganz zum Hochgenuss werden ließ.“
(Kritik über die Premiere von Donizettis „Maria Stuarda“ in Erfurt, „Thüringische Landeszeitung“, Hans-Jürgen Thiers)

 

„… Viele dieser Vorzüge zeigt das Orchester auch bei „Maria Stuarda“, bei der sich … Karl Prokopetz als hochsensibler, leidenschaftlicher und sängerfreundlicher Dirigent bewährt. Die Musici und mit ihnen auch das Publikum genießen bei der umjubelten Premiere die Sinnlichkeit von Donizettis Musik, schwelgen in flüssiger Eleganz, dramatischer Hitze und federnder Rhythmik.“
(Kritik über die Premiere von Donizettis „Maria Stuarda“ in Erfurt, „Fuldaer Zeitung“, Christoph A. Brandner)

 

„… das unter Karl Prokopetz auf feinen Schliff fixierte Philharmonische Orchester führte die Temperamentvolle [Yveta Matyasova als Jenufa] auch in weiblich tiefere Gefielde. Stringent hielt Karl Prokopetz den reich nuancierten Orchestersatz zusammen. Sein metrisches Augenmerk bot die Basis für einen transparenten, auf Feinheiten ausgerichteten Orchestersatz. Die Klangfarben der Register ergänzten sich; selbst die Blechbläser legten höchsten Wert auf harmonische Nachbarschaft mit den Streichern.“
(Kritik über die Premiere von Janaceks „Jenufa“ in Erfurt, „Thüringer allgemeine Zeitung“, Dr. U. Mielke)

 

„Emotion und Intellekt
Diese Aufführung wirkt einzig anziehend, einzig stimmig durch das Niveau der musikalischen Ausführung. Es gelang dem Philharmonischen Orchester, die feingliedrige Partitur bis in letzte Winkel auszuleuchten. Unter der Leitung von Karl Prokopetz, der wieder einmal Emotion und Intellekt in der Waage zu halten verstand, zeigte es sich animiert zu durchsichtigem, abgestuftem, atmosphärisch dichtem Musizieren aus stilistischer Überlegenheit. Ein Quartett exzellenter Solisten fand hier den Rückhalt zu stimmlicher Entfaltung.“
(Kritik über die Premiere von Janaceks „Jenufa“ in Erfurt, „Thüringische Landeszeitung“, Hans-Jürgen Thiers)

 

Die Jenufa-Kritik der Zeitschrift „Opernwelt“ (.pdf)

 

„… gerade die musikalische Seite erwies sich als das eigentliche Faszinosum. Ein glänzend aufspielendes Philharmonisches Orchester mit dem souverän am Pult agierenden Dirigenten Karl Prokopetz, dem das Kunststück gelang, nicht zwischen der Scylla aus komplettem Bühnen-Wirrwarr und der Charybdis der straff-konzentrierten Order an seine Musiker aufgerieben zu werden. Die Orchesterbesetzung, streng nach Bach’schem Vorbild ausgerichtet, ausgeweitet nur in Richtung Schlagwerkapparatur, dieses aber üppig, erfüllte sich in einem Klanggestus, der uns vertraut vorkommt, einzig durchschossen von freitonalen Einschüben, Übergängen, Akzentuierungen. Aber dann: die raffinierten, oft nur minimalen, unversehens losbrechenden virtuosen Veränderungen der instrumentalen Faktur im Parodieverfahren à la Bach, sie schufen ein opalisierendes, ja streckenweise geradezu leuchtendes Klangfluidum. Die Oper wimmelt von Zitaten aus allen Richtungen des Bach-Kosmos, die manchmal, vor allem nach der Pause, schon gefährlich in die Nähe eines Potpourris gerieten. Ob nun „O Haupt voll Blut und Wunden“, die Goldberg-Variationen, das berühmte C-Dur Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier oder schlussendlich „Er hilft aus Not, der fromme Gott“ aus der Matthäuspassion (ein Riesenlob gebührt dem Chor unter Andreas Ketelhut), alles war gesteuert von grandioser Ausdruckskraft, der man die penible Sorgfalt und Durcharbeitung in jeder Phase anmerkte. Trotz Stanley Waldens Vermögen, sich aller Formen stilgerecht zu bedienen, bewahrte er sich zugleich auch immer eine große Demut vor der Leistung Bachs, und dank der ausübenden Musiker kam diese Oper auf den Punkt, den sie vielleicht beanspruchen wollte, aber allein durch das diffuse Handlungsgewirk nicht einlösen konnte… …Vor allem ihm, dem Komponisten und dem Dirigenten galt am Ende der verdiente Beifall.“
(„Das Opernglas“, über die Uraufführung „Bachs letzte Oper“ in Erfurt, K. G. v. Karais)

 

„… Das Philharmonische Orchester, immer dann mit seinen Stärken parat, wenn Motorik der Musik ein festes Gerüst gibt, zeigte sich in bester Form. Es bewältigte Tücken des Zusammenspiels, viele unnötige, weil unmotivierte Taktwechsel, komplizierte Temporückungen und riskante Intonationen in pikant-leichtfüßiger Weise und erfreute sich danach selbst an Wohlklang und Sentiment der kontrastierenden Bachklänge. Mit beachtlicher dirigentischer Wendigkeit, sicherem Gespür für die Notwendigkeit zu dramatischem Zupacken wie zu gelassener Zurückhaltung hielt Karl Prokopetz die Zügel in fester Hand. Dieser junge Mann erweist sich in seiner Art sauberer Vorbereitung und dem klaren Konzept für eine kontrolliert temperamentvolle Umsetzung immer mehr als Glücksfall für Erfurt.“
(„Das Orchester“ über die Uraufführung „Bachs letzte Oper“ in Erfurt, Hans-Jürgen Thiers)

 

„… Karl Prokopetz kennt also dieses Ensemble, das ihm willig folgte. Zusammen mit dem Orchester verlegte sich die Aufführung mehr auf die Weichzeichnung der Seligkeit als auf holzschnittartige Profile, die somit aus diesem Brahms keine schneidenden Bilder machten, eher auf Versöhnung setzten, den Trost in schimmernden Farben darstellend. Es gab raffende und impulsivere Stationen des Konzertierens, auch Situationen leiser Stärkegrade. Immerhin fehlt diesem Requiem die unerbittliche Vorstellung des „Jüngsten Gerichts“. Damit setzte der Dirigent mehr auf die einheitliche Geschlossenheit dieser geistlichen Chorkomposition als auf mitreißende Aspekte der Gestik und auf stärker differenzierte Details. … Es schleppte sich keine Schwerfälligkeit dahin. Sanft zog das Klangbild daher, wenngleich gelegentlich stärkere Hiebe aus dem Orchester das Geschehen aufschrecken ließen. So zerfiel das Stück nicht in Einzelteile um des schön ausgeleuchteten Details willen, Karl Prokopetz setzte mehr auf Ausgewogenheit des Affekts als auf Härten und Überbetonungen durch allzu scharfe Akzentuierungen.“
(Aus einer Kritik der „Kissinger Zeitung“ über das „Requiem“ von J. Brahms im Rahmen des „Kissinger Sommers“)

 

„… Dirigent Karl Prokopetz, der kurzfristig für den wegen eines schweren Unfalls verhinderten Enoch zu Guttenberg einspringen musste, ging mit gestalterischer Energie zu Werke. Was dem nicht selten in eine aufgesetzte Gefühligkeit abrutschenden Requiem gut bekam. Da war nichts zu hören von allzu weichen Momenten und leisen „Liedertafel-Anklängen“. Mit großartiger Legatokultur entwickelte er zusammen mit den Sängern und Instrumentalisten das ganze Werk in spannungsgeladener Beherrschtheit wie aus einem Atem.“
(Aus einer Kritik der „Main Post“ über das „Requiem“ von J. Brahms im Rahmen des „Kissinger Sommers“)

 

„… Bei Bachs „Matthäuspassion“ am Sonntag in der Basilika Niederaltaich stand alles auf dem Spiel: Enoch zu Guttenberg kann nach einem schweren Unfall nicht dirigieren. Karl Prokopetz, über Jahre Guttenbergs Assistent und jetzt Kapellmeister an der Staatsoper Hannover, ist eingesprungen. Der Chor ist seit dreißig Jahren mit jeder Facette von Guttenbergs emphatischer Sicht auf die „Matthäuspassion“ vertraut. Diese Kräfte, nun in eigener Verantwortung, haben eine Jahrhundertaufführung zuwege gebracht. … Überhaupt bestätigte sich wieder einmal: Dem Nachhall in Kirchen ein Schnippchen zu schlagen, ist fast ausschließlich eine Frage vernünftig dimensionierten, durchdachten und deshalb inhaltlich stimmigen Musizierens. Eine Stichprobe mit kritischen Ohren ganz hinten in der Kirche: Das Orchester war auch dort pünktlichst zu vernehmen, viel verständlicher Text auch in den Arien, blendende Synchronisation zwischen Chor und Instrumentalisten. Das Einmalige in diesem Konzert waren die greifbare Spannung, die Identifikation und die emotionale Mitbeteiligung auch noch am hintesten Streicherpult und in der letzten Chorreihe, wo die Tölzer Knaben Platz genommen hatten.“
(Aus einer Kritik der „Passauer Neuen Presse“ über Bachs „Matthäuspassion“)

 

„… Wenn Rossini zum Märchenerzähler wird, dann malt das Orchester neben aller Spielmechanik auch mit der Farbe des Wunderbaren. Die Hörner leuchteten einem gut präparierten Bläsersatz voran, und … das Verhältnis von Bühne und Graben stimmte. Karl Prokopetz setzte nicht auf laute Hetzjagden, sondern auf feinen Esprit, dem sublimen Geist des Geschehens kongenial verbunden.“
(Aus einer Kritik der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ über „La Cenerentola“)

 

„… Karl Prokopetz erwies sich als sicherer, intelligenter und kommunikativer musikalischer Leiter, der es verstand, sowohl die Sänger als auch das erstaunliche Orquestra Sinfónica Portuguesa, dessen Musiker sich fähig zeigten, alle Herausforderungen glänzend zu meistern, mit Enthusiasmus zu Höchstleistungen anzustacheln. Zusammenfassend kann man also von einer rundherum gelungenen Aufführung im Teatro de São Carlos sprechen.“
(Aus einer Kritik von Teresa Cascudo, Lisboa, über „Le Grand Macabre“ in Lissabon) Übersetzung: „picco“ carpe linguam

 

„… eine der großartigsten [Produktionen], die im Teatro Sao Carlos je aufgeführt wurden. Bei dieser Theaterarbeit ist – wie selten bei der Oper – die Musik der Auslöser. Alles, was in der Partitur geschieht, findet Entsprechung in Gesten, Grimassen und Bewegungen mit szenischem und musikalischen Gefühl, das an Genialität grenzt. Und die Maschinerie funktioniert wie ein Uhrwerk: Der Dirigent Karl Prokopetz führt mit derselben Sicherheit und Natürlichkeit als ginge es um eine Donizetti-Oper, und zwar auch dann, wenn Instrumentengruppen und Sänger über den ganzen Saal verteilt sind und irrenhausähnliche Passagen zu meistern sind. Die Vollkommenheit der Ausführung war unübertrefflich.“
(Aus einer Kritik der Zeitung „Publico“ über „Le Grand Macabre“, Lissabon) Übersetzung: „picco“ carpe linguam